Heereswesen =========== Wie in so vielen Dingen, geht auch die Kriegskunst auf die Sabener zurück. Es waren schlaue Kpfe dieser Stadt, die sich zuerst mit der Frage beschäftigten, wie man seinen Gegner am besten in die Schranken weisen könne und die Antworten, die sie fanden, trugen viel zum Aufstieg des sabessischen Reiches bei. Sie teilten die Kunst, einen Krieg zu führen, in drei Gebiete ein: Strategie, Kampfesfertigkeit und Logistik. Strategie --------- wie führt man Heere, Schlachtaufstellung, richtiger Einsatz der verschiedenen Waffengattungen Festungsbau Kampfesfertigkeit ----------------- Form und Benutzung der verschiedenen Waffen und Rüstungen echte Fechtschulen für die, die es sich leisten können Geschützbau Logistik -------- Versorgung des Heeres mit allem was nötig ist (Waffen, Schuhe, Kleidung, Nahrung, Transportmittel...) gute Qualität bei niedrigen Kosten durch Vereinheitlichung Sabessa ------- Wenige Berufssoldaten, viele Hilfstruppen fremder Völker Plattenpanzer, großen Schild, auch Schuppenpanzer vor allem Fußtruppen Belida ------ Entwicklung der schweren Reiterei, Söldnertruppen schwerere Panzerungen, da nicht zu Fuß Talilla ------- Weiterentwicklung der sabessischen Fertigkeiten. Fechtschulen von hohem Rang: private für Adelssöhne sowie die einzelnen Garden Berufssoldaten Mai Hoi Ne ---------- Weiterentwicklung der sabessischen Fertigkeiten Besonders Geschützbau, Schießpulver Kettenpanzer (mittlerweile auch anderswo bekannt) Naskyrik + Thalwesc ------------------- Kämpfer mit wenig Verstand aber tapferem Herz wissen für was sie kämpfen kaum Panzer, kleine Schilde ungestüm und stark Thalwesc und Nord-Belider für Bogenschützen berühmt (Langbogen) Dhaharran --------- Wenig bekannt. Von allem ein bißchen (Händler!), stark an Mai San angelehnt. Welsche und Ishia ----------------- Hauptsächlich Jagdwaffen (speere, Bogen) Bei den Ishia zeigt sich ein ähnliches Bild, zumindest teilweise. Denn dieses kriegerische Volk hat darüber hinaus noch andere Fertigkeiten entwickelt. Über Generationen hinweg haben sie eine Kampfkunst geschaffen, die nicht nur die bekannten Waffen wie Speer und Dolch einsetzt, sondern auch solche "Waffen" wie Hände, Knie, Ellenbogen. Es gibt wohl kaum einen Körperteil, den ein Krieger dieses Volkes nicht im Kampf geschickt zu gebrauchen versteht. Dabei können sie ganz nach Belieben und eigenem Gutdünken, diese Techniken dazu verwenden, einem Gegner ernsthaft zu schaden, oder ihn nur zu Boden zu ringen. Schon kleine Knder werden in dieser Kunst geschult, und wer als Ringer im Wettstreit obsiegt, gewinnt großes Ansehen. Für den Erfolg ist dabei weniger die pure Kraft, sondern eher Schnelligkeit und Geschick von nöten. Die Ishia erreichen darin einen so hohen Grad an Perfektion, daß ihre Bewegungen anderen, die mit dieser Art zu kämpfen nicht vertraut sind, geradezu magisch erscheinen. Einem Volk, das solch großes Augenmerk auf den Kampf verwendet, können die Vorzüge eines stählernen Schwertes natürlich nicht entgehen. Doch die Ishia können diese Waffen nicht selbst herstellen. Umso wertvoller und begehrter sind sie deshalb und so mancher Raubzug in die nördlichen Regionen Talillas und Mai Hoi Nes hinein diente wohl vor allem dem Zweck, neue Schwerter zu beschaffen. Doch auch wenn nicht jeder Ishia eine solche Klinge besitzt, so werden doch alle Jugendlichen im Umgang damit geschult - natürlich nicht im sabessischen Stil, sondern auf ihre ganz eigene Weise - denn "man kann nie wissen", wie diese mißtrauischen Krieger gerne betonen. Aleandon -------- Die Kriegskunst der Aleandon stammt aus einer längst vergangenen und - wie manche sagen würden - glorreicheren Zeit. Tatsache ist, daß die Aleandon in den zwei Jahrtausenden, die seit dem Fall ihres alten Reiches vergangen sind, in keinen einzigen Krieg verwickelt waren. Doch hat dieses traditionsbewußte Volk das Wissen über die Herstellung von Schwertern und Rüstungen bewahrt, auch wenn sie lange nur zeremoniellen Zwecken dienten. Immer wurden die Kinder und Jugendlichen im Schwertkampf unterwiesen, da man der Meinung war, so Körper und Geist, Geschick und Disziplin zu schulen. Auch das Studium der klassischen Werke zur Kriegsführung ist für einen jungen Aleandon von hohem Stand ein unablässlicher Teil seiner Bildung. Dabei werden diese Bücher weniger als echte Leitfäden zu Taktik und Strategie gesehen, denn als literarische Meisterwerke. Doch laßt mich noch einmal auf die Schmiedekunst der Aleandon-Handwerker zurückkommen. Die von ihnen gefertigten Schwerter sind sicher von guter Qualität, doch wage ich zu bhaupten, daß sie sich mit den Klingen der Mai San nicht messen können. Ihre Rüstungen aber sind von unerreichter Güte und bringen selbst einen alten Skeptiker wie mich ins Grübeln, ob da nicht vielleicht doch Magie im Spiel war. Doch ich will mich hier nur an das halten, was sicher und beweisbar ist. Die Rüstungen sind eine geschickte Mischung aus teils festen, teils beweglichen Platten sowie feinstem Kettenflechtwerk. Sie werden maßgeschneidert und ermöglichen eine Bewegungsfreiheit, die jedem, der einmal in einer sabessischen Rüstung eingesperrt war, wie ein Traum erscheinen muß. Dabei sind sie ungeheuer leicht und doch härter als Stahl. Am seltsamsten aber erscheinen die Farben. Ich selbst habe mit eigenen Augen goldene und silbern funkelnde gesehen, aber das ist noch nicht alles. Es gibt auch welche, die in strahlendem Türkis leuchten und sogar solche, die in mehreren Farben von Rot über Purpur und Blau bis Grün schillern. Man mag es kaum glauben, aber weder sind diese Rüstungen bemalt, noch handelt es sich dabei um verschiedene Materialien. Alle Aleandon, mit denen ich sprach, versicherten mir aufs eifrigste, daß alle Rüstungen aus dem selben Metall gefertigt sind, das sie "Hartsilber" nennen. Die verschiedenen Farben rührten allein von den verschiedenen Methoden der Härtung dieses Metalls her. Neshtiseque ----------- Auch die Neshtiseque müssen ursprünglich das selbe Wissen wie die Aleandon besessen haben. Doch anders als diese gelang es ihnen nicht, die Traditionen über die schwierigen Jahre von Flucht und Neubeginn aufrecht zu erhalten. Auch sind in der eisgepanzerten Region, die ihre neue Heimat wurde, lohnende Bodenschätze extrem selten,ein Problem, das durch den eklatanten Mangel an Brennmaterial noch verschärft wird. Windkinder ---------- Bis vor kurzem war an der Meinung, daß die Windkinder zu keiner Metallbearbeitung fähig wären. Die Ereignisse der letzten Jahre, besonders in Diconor, haben aber bewießen, daß dem nicht so ist. Allerdings ist ein gewisser Einfluß der Mai San auf die betreffenden Windkinder-Stämme nicht zu leugnen. So ist zu vermuten, daß die Windkinder von sich aus, die zur Metallbearbeitung nötigen Fähigkeiten nicht erlangt haben, daß sie jedoch durchaus in der Lage waren, sie von Menschen abzusehen und in der Folge unter sich weiterzugeben. Die so hergestellten Waffen sind schmucklos und eher plump, doch deswegen nicht weniger zu fürchten. Auch ihre taktischen Künste sind eher unterentwickelt. Bei den Windkindern, die nicht mit Menschen in Berührung gekommen sind, gibt es keine Metallwaffen. Speer- und Pfeilspitzen werden aus Stein geschlagen. Diese Stämme kennen scheinbar keine Kriege und kämpfen nur, um sich und die ihren zu verteidigen, sei es gegen wilde Tiere, sei es gegen Menschen oder sei es gegen Artgenossen, die ihnen die ergiebigsten Jagdgründe streitig machen. Doch mehr als ein Scharmützel wird daraus nicht. Erdhauser --------- Wie immer, wenn es um die Erdhauser geht, sind wir auch bei der Frage ihres Kriegswesen hauptsächlich auf Sagen und Legenden angewiesen. Die weitaus meisten Quellen sind sich einig, daß die Erdhauser kein Eisen kennen, sondern ihre Messer und Speerspitzen aus Bronze anzufertigen pflegen. Schwerter sowie Bögen sollen ihnen unbekannt sein. Immer wieder ist jedoch die Rede davon, daß die Erdhauser winzige Pfeile - mit Giften der unterschiedlichsten Wirkung bestrichen - aus langen, dünnen Röhren abschießen, und so ihre Jagdbeute, aber auch Menschen, die ihnen ein Leid getan haben, zur Strecke bringen. ================= Zum Heereswesen in den verschiedenen Ländern gibt es bis jetzt nur undeutliche Vorstellungen. Die Aleandon verwenden extrem leichte Panzer, zum Teil Kettenpanzer, zum Teil Plattenpanzer, die hauptsächlich aus Titan gemacht sind. Diese Panzer sind ein Wunderwerk der Schmiedekunst. Als ein Volk, das den Krieg scheut, und keine Landtiere jagt, kennen sie nur wenige Waffen. Am verbreitetsten sind Schwert, das auch eine gewisse zeremonielle Bedeutung hat, und Speer bzw. Harpune, die eher im Fischfang beheimatet sind. Diese Bogenschützen sind auch hauptsächlich dafür verantwortlich, dass sich weder Armbrüste noch Kanonen im Osten Aurhims durchsetzen konnten, obwohl beide bekannt waren. Alle Ansätze, diese Waffen in der Kriegsführung an Land einzuführen, scheiterten an der höheren Schußfolge und Beweglichkeit der Bogenschützeneinheiten. Eine genauere Ausarbeitung dieser Ansätze steht noch aus.