Die Stellung der Frau in Aurhim Ishia Die Ishia sind das wohl "fortschrittlichste" Volk Aurhims, was die Gleichstellung der Frauen angeht. Bei ihnen sind Frauen und Männer praktisch gleichgestellt, ja Frauen haben sogar die größeren Wahlmöglichkeiten, was die Gestaltung ihres Lebens angeht. Die Ishia unterscheiden weniger zwischen Männern und Frauen, sondern eher zwischen Jägern/Kriegern und Sammlern/Erziehern. Da Männer weder Kinder zur Welt bringen können, noch ein Kleinkind ernähren können, bleibt ihnen nur die Laufbahn als Jäger. Frauen dagegen können wählen, ob sie an der Seite der Männer auf die Jagd gehen wollen oder nicht. Etwa ein Viertel bis ein Drittel der Frauen wählt tatsächlich diesen Weg. Die jungen Mädchen treffen die Entscheidung schon vor der Pubertät, doch ist eine solche Entscheidung nicht endgültig. Diese Unterscheidung in Jäger und Sammler hat auch Auswirkungen auf die Partnerwahl. Da die Ehe bei den Ishia allein der Fürsorge für Kinder dient, muss ein Ehepaar aus einem Jäger und einem Sammler (genauer einer Sammlerin) bestehen. Damit sind gleichgeschlechtliche Ehen zwischen Frauen möglich, zwischen Männern verboten. Die politische Führung eines Stammes liegt immer bei einem Jäger, ob es sich dabei jedoch um einen Mann oder eine Frau handelt, hängt allein von den persönlichen Führungsqualitäten des Kandidaten ab. Bei Besprechungen sind alle Erwachsenen gleichermaßen stimmberechtigt. Da die Ishia ein Nomadenvolk sind, das nur wenige persönliche Besitztümer kennt, gibt es keine Regelungen für die Erbfolge und damit auch keine Unterscheidung zwischen Männern und Frauen. Aleandon Die Stellung der Frau bei den Aleandon entspricht am ehesten unserer heutigen Gesellschaft. Frauen sind den Männern in allem gleichgestellt. So gab es unter den Herrschern der Aleandon auch einige Frauen, die noch heute für ihre weise und voraussichtige Regierung gerühmt werden. Die Regeln für die Vererbung von Besitz unter den Aleandon sind kompliziert (siehe 3a). Vereinfacht gilt, daß jeder Ehepartner an ein Kind vererbt. Mehr als zwei Kinder sind selten, eine Güteranhäufung gibt es selbst bei Einzelkindern nicht. Hier wird nicht nach dem Geschlecht entschieden, sondern nur nach dem gesellschaftlichen Rang eines Besitzes. Auch in der Ausübung eines Berufes sind die Geschlechter gleichgestellt, mit einer Ausnahme: Es gilt für eine Aleandon-Frau als unschicklich, ja undenkbar, eine militärische Aufgabe auszuüben. Trotzdem werden die jungen Aleandon-Mädchen im Schwertkampf und auch in waffenlosen Techniken unterwiesen. Dieses Training verfolgt zwei Ziele. Zum einen soll es die Mädchen befähigen, sich im Notfall selbst zu verteidigen. Zum anderen ist man der Meinung, dass die Rigorosität der Kampfübungen der Bildung des Charakters dienlich ist. Noreg Die Noreg leben in einer eindeutig männlich dominierten Gesellschaft. Söhne werden in der Erbfolge bevorzugt, doch können auch Töchter erben, wenn sie keine Brüder haben. Überhaupt ist die Noreg-Frau eine eigenständige juristische Person und behält auch in einer Ehe alle Rechte an ihrer Person und an ihrem Besitz. Sie kann ebenso wie der Mann die Scheidung fordern. Traditionell obliegt der Frau die Pflege für das Haus und bei Abwesenheit des Mannes auch für den Hof. Da gerade die Männer der Noreg-Oberschicht einen großen Teil des Jahres auf Handels- oder Beutefahrt sind, ist der Einfluß der Frauen nicht zu unterschätzen. Die offiziellen Führungspositionen sind den Männern vorbehalten, doch gilt es nicht als unmännlich für einen Mann auf den Rat seiner Frau zu hören, und so manches Mal ist es in Wahrheit die Frau, die die Fäden in der Hand hält. Belida Bei den Belida gilt die Frau immer als Mündel des nächsten männlichen Verwandten (Mann, Schwager, Vater, Sohn, etc). Auch ihr Besitz geht an ihren Mann bzw. dessen Erben über. Nur wenige Berufe stehen Frauen offen, die wenigsten davon ehrlich. Prinzipiell gilt eine Frau nicht als geschäftsfähig. Verträge darf sie nur mit Zustimmung ihres Vormundes abschließen, ja dieser darf ohne ihre Zustimmung über sie entscheiden. Nur Männer können die Scheidung fordern. Eine Frau ist nicht erbberechtigt. Stirbt ein vermögender Mann ohne männlichen Erben, so wird seine Tochter zum Königsmündel, und schnellstmöglich an den Meistbietenden verheiratet, oft schon vor Ablauf des Trauerjahres. Besonders hart ist das Los für Witwen, die keinen Sohn haben, der für sie sorgt. Sie sind allein auf die Gnade und das Mitleid ihrer Freunde und Verwandten angewiesen. Wie bei allen Völkern gibt es auch bei den Belida starke Frauen, doch haben sie es schwer, sich durchzusetzen. Oft bleiben sie darauf beschränkt, ihren Mann zu umgarnen, und so ihren Willen durchzusetzen. Einzig in den Klöstern gibt es eine gewisse Freiheit für Frauen. Auch sie sind zwar rein formell Mündel ihres Bischoffs, doch ergibt sich durch die große Anzahl an Nonnen und die vielfältigen Aufgaben eines Bischofs ein nicht unbeträchtlicher Spielraum. In den neu besiedelten Gebieten jenseits des großen Gebirges beginnen die Sitten sich zu ändern. Zum einen wird daran wohl die Härte des Siedlerlebens schuld sein, die der Frau viel abverlangt, ihr dafür aber auch mehr Macht gibt. Zum anderen dürften auch die doch relativ häufigen Kontakte der Siedler mit Noreg-Händlern zum Wandel des Frauenbildes beitragen. Noch keine Gedanken habe ich mir zu den Mai San, den Sabessia, den Nemis und den Velcath gemacht. Ich weiß nur, daß bei den Sabessia von Sabema selbst es undenkbar ist, daß Frauen Waffen tragen. Die alte sabessische Kolonie Talilla wird allerdings schon seit langem hart von Feinden bedrängt. Hier sind Frauen in Waffen mittlerweile ein vertrauter Anblick. Diese Frauen genießen nicht gerade den besten Ruf, doch werden sie für ihren Beitrag zur Sicherheit aller respektiert. Nur einige erzkonservative Adlige sperren ihre persönliche Leibwachen nach wie vor gegen alle Frauen. Ich denke, insgesamt ist die Lage der sabessischen Frauen wohl eher so wie bei den Noreg.